Artikel von John Kinsella

„Ich hätte euch ein kürzeres Briefing gegeben, aber ich hatte keine Zeit“

Umfassend, auf den Punkt gebracht, Tauchbriefings verlangen zielgerichtetes Bemühen.

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Manchmal machen kleine Dinge einen großen Unterschied aus. Betrachte einmal das allgegenwärtige Tauchbriefing. Diese gängige, kurze Präsentation, übt einen enormen Einfluss auf den Ausgang eines Tauchgangs aus. Es macht Sinn, sicherzustellen, dass Tauchbriefings überarbeitet, bewertet und regelmäßig verbessert werden, vor allem im Hinblick auf den Risk Management-Artikel im The Undersea Journal des 1. Quartals 2017.

Der im UJ-Artikel erwähnte Rechtsfall, bezog sich auf das Auslassen von Informationen zu möglichen Umgebungsverhältnissen. Die Nicht-Erwähnung dieser inhärenten, möglichen Umgebungsverhältnisse, wurde zu einem Schlüsselfaktor in der Gerichtsentscheidung: Dem Guide wurde die Hauptlast der Schuld zugesprochen, und zwar trotz der Tatsache, dass der Taucher eine Verzichtserklärung unterschrieben hatte, und einen einfachen Verfahrensfehler beging.

Also, was kommt in dein Briefing? Ein guter Anfang ist, die Divemaster-Materialien, vor allem die Tafeln, durchzugehen. Diese 10 Punkte gilt es abzudecken:

1 – Name des Tauchplatzes
2 – Tauchplatzbeschreibung
3 – Deine Rolle
4 – Ein- und Ausstiegsverfahren
5 – Tauchverfahren
6 – Notfallverfahren
7 – Signal-Check
8 – Taucherverzeichnis- und Tauchpartner-Check
9 – Umgebungsorientierung
10 – Sicherheitscheck vor dem Tauchgang

Einige davon sind einfach und selbsterklärend, andere sind ein bisschen komplexer und überlappen. Zum Beispiel, unter Tauchplatzbeschreibung, denke daran, Topographie, Interessenpunkte, Gefahren, Bedingungen, Tiefe, Kompassrichtungen, Einrichtungen, Notfallausrüstung, etc. abzudecken. Ohne auf dem Negativen zu verweilen, behandle gründlich Gefahren und Bedingungen. Wenn es z.Bsp. Gezeitenströmungen an einem bestimmten Ort gibt, erwähne sie (und wie man sie vermeiden oder meistern kann), auch wenn ihr im Stauwasser taucht.

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Einige davon sind Teil von Tauchverfahren, besonders wenn es um empfohlene Verfahren für den Umgang mit bestimmten lokalen Gefahren oder Umgebungsbedingungen geht. Unter Tauchverfahren, decke Themen, wie den vorgeschlagenen Kurs ab, wie man etwaige Probleme vermeiden kann, die aufgrund von Standortrisiken und -bedingungen auftreten können, sowie Sicherheitsstopps, Luftreserven, Gruppenkontrolle usw.. Viele davon variieren von Ort zu Ort.

Notfallverfahren sollten lokale Vorgehensweisen, Trennung, niedrigen Sauerstoff oder keinen Sauerstoff, Taucher-Suchverfahren, Oberflächensignale und Weiteres abdecken. Auch hier gibt es keinen Anlass für Panikmacherei, aber es ist wichtig, sorgfältig zu sein.

Wie deckt man das alles in einem kurzen und knappen Briefing ab? Ironischerweise nimmt es Zeit in Anspruch, unnötige Formalitäten, Fachbegriffe und Details aus der Welt zu schaffen, was der sicherste Weg ist, ein Briefing zu vermasseln.

Ein guter Start ist, diese Informationen für jeden Tauchplatz, den du betauchst, aufzuschreiben. Dies ist nicht nur hilfreich, damit du etwas in der Hand hast, um sicherzustellen, dass du nichts vergisst, sondern auch, weil der Schreibprozess ein guter Weg ist, dein Denken zu fokussieren, und sicherzustellen, dass du nichts vergisst. Außerdem gibt es keinen besseren Weg, um Rückmeldung von Mitarbeitern oder Kunden zu sammeln, als ihnen eine Kopie des Briefings an die Hand zu geben, und um Feedback zu bitten.

Knappheit, Relevanz und Folgen sind enorm wichtig: Nimm dir die Zeit, und mach dir die Mühe, darauf hinzuarbeiten.


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